Umgang mit Widerstand – Lernen Sie Widerstände zu identifizieren und Sie zu managen
- Identifizierung von Widerstand in der Organisation
Widerstand gegen Veränderungen kann auf individueller, organisatorischer und Gruppenebene auftreten. Individueller Widerstand ist oft emotional und kann aus Angst vor dem Unbekannten oder dem Verlust von Sicherheit und Komfort resultieren („Denken Sie an die 7 Phasen!“). Organisatorischer Widerstand entsteht, wenn die vorgeschlagenen Veränderungen bestehende Strukturen, Prozesse oder Machtverhältnisse bedrohen. Auf der Gruppenebene kann Widerstand entstehen, wenn Teamdynamiken oder -normen in Frage gestellt werden. Die Identifizierung von Widerstand erfordert ein genaues Hinschauen und Zuhören. Zeichen wie sinkende Produktivität, erhöhte Fehlzeiten, negative Stimmung oder offen geäußerte Bedenken sind Indikatoren dafür. Ein Team, das plötzlich weniger produktiv ist oder vermehrt krankheitsbedingte Fehlzeiten aufweist, ist ein Alarmsignal. Allerdings ist subtiler Widerstand auch durch Fernbleiben bei Firmenevents, Betriebsfeiern oder digitalen Infoveranstaltungen möglich.
- Techniken zur Bewältigung und Umwandlung von Widerstand
Techniken zur Bewältigung und Umwandlung von Widerstand fokussieren auf den Dialog, die Einbeziehung und die Unterstützung der Betroffenen. Nutzen Sie daher Formate direkter Beteiligung, um Widerstände zu mindern, beispielsweise durch Workshops oder Dialogrunden in kleineren Formaten. Bei Widerständen, die aus Unsicherheit resultieren, können Sie durch gezielte Schulungen und Unterstützungsmaßnahmen Abhilfe schaffen. Zuletzt ist es effektiv, Mitarbeiter, die den Wandel unterstützen, anzuerkennen und zu belohnen, etwa durch Lob oder finanzielle Anreize. Diese Anerkennung motiviert andere Mitarbeiter, den Wandel ebenfalls zu unterstützen. Suchen und Fördern Sie gezielt diese Art von Multiplikatoren in Ihrem Unternehmen, denn alleine werden Sie diese Aufgabe niemals bewerkstelligen können.
- Schaffung einer unterstützenden Umgebung für Veränderungen
Um Widerständen gegen Veränderungen zu begegnen, ist es entscheidend, eine unterstützende Umgebung zu schaffen. Dies beginnt mit einer klaren und offenen Kommunikation über die Gründe für die Veränderung, die erwarteten Vorteile. Und ja hierzu gehört genauso die klare Fokussierung auf die Mitarbeiter:innen, die Bedenken haben. Es geht nicht darum diese abzuwürgen, sondern Ihre Bedenken und Vorschläge zu hören und – seien Sie noch so abwegig – zuzulassen. Die Entscheidung wie sinnvoll ist, können Sie später immer noch treffen. All das hat mit Tools und Technologien nichts zu tun, sondern ist ein absolut notwendiger Faktor der eigenen Organisationskultur. Eine solche Umgebung fördert die Akzeptanz von Veränderungen und kann Widerstände reduzieren oder sogar präventiv verhindern.
Zusammenfassung: Widerstand gegen Veränderungen ist auf verschiedenen Ebenen in der Organisation vorhanden und zeigt sich in verschiedenen Formen. Um ihn zu bewältigen, ist es wichtig, Dialogformate zu fördern, gezielte Schulungen anzubieten und Unterstützer zu belohnen. Ein wesentlicher Aspekt ist die Schaffung einer unterstützenden Umgebung, die auf offener Kommunikation und Wertschätzung der Mitarbeiter basiert. Als Geschäftsführer müssen Sie diese Prozesse aktiv begleiten, um Widerstand zu erkennen, zu bewältigen und eine Kultur des Wandels zu fördern.